Es ist mal wieder soweit: Am 21. Januar 2019 begann die Tarifrunde. Dabei verhandeln die öffentlichen Arbeitgeber (TdL) mit der Gewerkschaft ver.di.
ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden im öffentlichen Dienst der Länder (ohne Hessen) Verbesserungen von 6 Prozent, mindestens aber eine Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 EUR sowie zusätzlich 300 EUR für die Pflegebeschäftigten. Ferner erwartet ver.di die Weiterentwicklung der Entgeltordnung verbunden mit strukturellen Verbesserungen in der Eingruppierung bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Auszubildenden fordert ver.di eine Erhöhung der Vergütungen um 100 Euro und die Übernahme nach der Ausbildung. Das Tarifergebnis soll zudem zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten sowie auf die Versorgungsempfänger der Länder und Kommunen übertragen werden. Insgesamt sind von der Tarif- und Besoldungsrunde über 3,3 Millionen Menschen betroffen.
Ein toller Erfolg! Viele Azubis erhalten ab dem 1. Januar 2019 endlich eine Ausbildungsvergütung. Wer hat´s erreicht? ver.di natürlich. Mit Euch, den Mitgliedern.
Unbemerkt fand eine Umfrage in NRW statt: angeblich 1503 Pflegekräfte seien »repräsentativ« befragt worden und ein Mehrheit habe sich für die Einrichtung der Pflegekammer in NRW ausgesprochen. Bei ähnlichen Umfragen hatte es in Hessen und Brandenburg klare Mehrheiten gegen die Einführung der Pflegekammer gegeben.
Gegen ein solches Vorgehen hatte es eine FAX-Aktion an den Landtag NRW gegeben, um schon einmal vorsichtshalber Einspruch gegen die geplante Zwangsmitgliedschaft samt Zwangsbeitragspflicht einzulegen. Kommt die Kammer, dürfte das zwar wenig nützen, aber immerhin hat man sich zu Wort gemeldet. Den aktuellen Stand der Dinge findet Ihr in folgendem Beitrag:
ob aus eigener Erfahrung oder dem Bekanntenkreis – wir alle kennen unheilvolle Berichte aus dem Krankenhaus: Unnötige Schmerzen für Patienten/-innen, weil Medikamente nicht rechtzeitig verabreicht werden, unzureichende Überwachungen nach Operationen, Menschen, die mit ihrer Krankheit alleine gelassen werden. Hochgradig belastete Pflegekräfte haben keine Zeit zum Zuhören oder Erklären. In der Nacht ist eine Krankenpflegerin im Schnitt für 26 Patientinnen und Patienten zuständig, manchmal auch für 40. Bundesweit fehlen 162.000 Stellen in den Krankenhäusern, davon alleine 70.000 Pflegefachkräfte. Mit noch so großem persönlichem Engagement können die Beschäftigten das fehlende Personal nicht ausgleichen.
Deshalb fordern wir eine politische Lösung und auch Sie können aktiv werden. Schreiben Sie die Politiker/innen an. [LINK ZU eCARD]
Klick auf das Bild zur Aktion
Jede und jeder von uns kann morgen auf die Behandlung und Pflege im Krankenhaus angewiesen sein. Dann wollen wir uns darauf verlassen können, gut und sicher versorgt zu werden. Wir nehmen nicht hin, dass mit dem Geld für dringend benötigtes Personal die mangelnden Investitionszahlungen der Länder ersetzt oder Aktionäre privater Gesundheitskonzerne bedient werden. Gute Qualität im Gesundheitswesen kann es nur mit gut qualifiziertem Personal in ausreichender Anzahl geben. Dies zu gewährleisten, liegt in der Verantwortung des Staates, denn die Gesundheitsversorgung ist elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Wir dürfen die Gesundheitsversorgung nicht dem Markt und Wettbewerb überlassen. Der Gesetzgeber muss den Krankenhäusern Vorgaben für die Personalausstattung machen. Aufgrund der extrem hohen Belastung des Pflegepersonals fordert ver.di ein Sofortprogramm, damit niemand mehr in einer Schicht allein arbeiten muss und es ausreichend Zeit für Ausbildung gibt. Dafür müssen kurzfristig 20.000 zusätzliche Vollzeitstellen für Pflegefachkräfte geschaffen werden.
In wenigen Wochen ist Bundestagswahl. Schreiben Sie an die Bundestagskandidaten/innen Ihres Wahlkreises. Machen Sie sich mit uns gemeinsam stark für mehr Krankenhauspersonal per Gesetz: Einfach in der eCard die Postleitzahl eingeben, Kandidaten/innen auswählen und die persönliche Nachricht senden: [eCard-Link]
Danke für Ihre Unterstützung. Sie hilft!
Herzliche Grüße
Ihre
Sylvia Bühler Grit Genster
Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes Bereichsleiterin Gesundheitspolitik
Sie wollen regelmäßig über aktuelle Entwicklungen im Gesundheits- und Sozialbereich informiert werden? Dann melden Sie sich zu unseren Newslettern an: Gesundheitspolitische Nachrichten unter https://vod.verdi.de/newsletter_reg/7 und Neues aus dem Gesundheits- und Sozialwesen unter https://vod.verdi.de/newsletter_reg/30